Die Musik

Die Ouvertüre ist die Eröffnung zum Kindermusical DER BEAT DEINES LEBENS. Musikalisch wird die Ansteckung von Mia durch die Viraten dargestellt: Eine Alarmsirene ertönt und die Zellpolizei kommt herbei. Kurz darauf kann man schon die Angriffe der Viraten, dargestellt durch die Schlagzeug-Toms, hören und das markante Hey-ho der Viraten ertönt erstmals instrumental. Sobald die Viraten in den Körper eingefallen sind, verschwindet das Motiv der Zellpolizei und die Ouvertüre geht nahtlos in das Viraten-Motiv über, welches sich immer weiter steigert, während die Viraten sich vermehren.

Folge dem Beat ist ein Schlaflied, welches am Anfang von Mias Mutter und am Ende von Wilhelm gesungen wird. Das Stück stellt die Verbindung zwischen der realen Welt und der Körper-Welt da.

Das Titellied zum Musical wird am Anfang nach Mias Reise in den Körper und als Schlusslied gesungen. Während der Strophen stellen sich die einzelnen Körper-Bewohner und ihre Aufgaben bzw. Beiträge zur Immunabwehr vor. Der Refrain erinnert daran, dass all das ohne Pause 24h am Tag geleistet wird, damit der Körper funktioniert.

Leuko und Zyti von der Zellpolizei erzählen von ihren Aufgaben im Körper. Sie sind vor allem für die Immunabwehr verantwortlich und müssen dabei schnell Eindringlinge wie Bakterien oder Viren entdecken. Wenn der Körper die Erreger bereits kennt, können Gedächtniszellen schnell Abwehrstoffe (Antikörper) herstellen; bei unbekannten Erregern werden neue Abwehrstoffe entwickelt und hergestellt.

Der Blut-Zug-Blues erzählt vom Blutkreislauf im Körper, den roten Blutkörperchen und der Zellatmung. Das Blut ist einerseits für den Transport von Sauerstoff zu den Zellen und Abtransport von Kohlenstoffdioxid zurück zur Lunge verantwortlich. Es bringt darüber hinaus aber auch andere Abfallstoffe zu Leber und Niere. Nebenbei geht es auch um Blutgruppen sowie die beeindruckende Gesamtmenge von 5 Liter Blut, die ein erwachsener Mensch in etwa im Körper hat.

Der Blut-Zug-Blues ertönt jedes Mal, wenn sich der Blut-Zug wieder in Bewegung setzt und die Reise fortgesetzt wird. Beim Musical nennt sich das „Reprise“ (französisch für „Wiederaufnahme“), bei der das ursprüngliche Musikstück erneut aufgegriffen wird.

Der Blut-Zug wird vom Blues angetrieben. Der Blues zeichnet sich vor allem durch drei feste Akkorde aus, die in einem typischen Muster nacheinander gespielt werden. Das Zughorn des Blut-Zugs wird von einem der bekanntesten Instrumente des Blues gespielt: der Mundharmonika. Der Dampfausstoß beim Anfahren des Zuges, angelehnt an eine alte Dampflok, wird durch eine Trommel am Schlagzeug und später auch durch ein „Tschtschtschtsch“ vom Chor rhythmisch dargestellt. So kann man viele Geräusche musikalisch nachahmen. 

Ein Lied von Herzen ist eine Ballade, die von Situationen erzählt, bei denen das Herz ganz besonders schlägt: Bei Aufregung, bei Trauer oder Streit, bei körperlicher Anstrengung und während des Schlafs. Wilhelm erzählt darüber hinaus, dass Mias Herz auch heftig schlägt, wenn sie ihren Schwarm Max in der Schule entdeckt.

Eine Ballade bezeichnet ein eher langsam gespieltes, emotionales Musikstück. Im Lied hört man auch den unterschwelligen Herzschlag, der von der größten Trommel am Schlagzeug gespielt wird.

Wie Piraten oder andere Seefahrer, singen die Viraten gerne mal ein Lied – dieses nennt man Shanty. Der Kapitän singt dabei die Strophen und seine Mannschaft stimmt mit ein. Wenn sie gemeinsam singen und dabei im gleichen Rhythmus ihrer Arbeit nachgehen, wachsen sie als Mannschaft noch mehr zusammen und die Arbeit macht sich fast von allein. 

In ihrem schaurigen Lied singen die Viraten davon, wie sie Mias Körper angreifen. Sie lauern auf allen Oberflächen und gelangen z. B. über ungewaschene Hände an die Augen oder in Mund und Nase. Dort infizieren sie Zellen, schleusen ihr Erbgut ein, so dass die Zellen weitere Viren produzieren bis sie zerstört sind.

Hanu Mua Loa ist Hawaiianisch für „Erstmal durchatmen“. Das Lied erzählt von Situationen, in denen man zunächst einmal durchatmen sollte, bevor man weitermacht: Wenn man vor großen, schier unlösbaren Problemen steht, wenn man sich körperlich verausgabt hat oder wenn man mit jemandem Streit hat. Daneben erzählen Hema (Hawaiianisch für Links) und Akau (Hawaiianisch für Rechts) von ihrer Aufgabe des Gasaustausches: Sauerstoff rein, Kohlenstoffdioxid raus.

In DER BEAT DEINES LEBENS geht es in der Lunge ganz entspannt zu. Das drückt auch die Stilrichtung des Liedes aus: Der Reggae steht für Leichtigkeit, Lässigkeit und Lebensfreude. Ganz getreu dem Motto: Hanu mua loa!

Die Signalübertragung über Nervenimpulse wird in diesem Lied musikalisch verarbeitet. Zunächst erreichen unterschiedliche Signale die Nervenzelle und erst wenn diese eine gewissen Intensität erreicht haben (Schritt 1: Schwung holen) werden diese über die eigentliche Nervenbahn (das Axon) rasend schnell weitergeleitet (Schritt 2: Rumdüsen). Am Ende der Nervenbahn verzweigt sich diese und dockt an weitere Nervenbahnen an. Der Spalt zwischen dem Ende der einen Nervenzelle und der nächsten Nervenzelle wird als Synapse bezeichnet – diesen Spalt müssen die Signale überwinden (Schritt 3: Springen).

In den Strophen werden die einzelnen Stationen ausführlicher beschrieben und verschiedene Fachbegriffe eingewoben (Aktionspotential, Axonhügel, Synaptischer Spalt)

Wie in der Realität besteht das Gehirn auch in DER BEAT DEINES LEBENS aus mehreren Teilen. Im Musical sind dies Großhirni, Kleinhirni und Zwischenhirni. Während der Strophen rappen die drei jeweils, für welche Aufgaben sie als Teil des Gehirns zuständig sind.

Während des „Kampf um Mia“ treffen auch musikalisch die Motive der Zellpolizei und der Viraten aufeinander – je nachdem wer gerade die Oberhand hat.

Bows bedeutet auf Englisch „Verbeugungen“ und bezeichnet im Musical die Applausmusik, bei der sich die Darstellerinnen und Darsteller verbeugen. Zusätzlich können während der Musik auch die Namen der Mitwirkenden genannt werden.

Die Exit Music ist das letzte Musikstück des Musicals und wird gespielt, während die Besucherinnen und Besucher das Theater verlassen (Exit). In der Exit Music hört man noch einmal das Motiv der Zellpolizei.